Rheingau: Robert Weil, Kiedrich

Seit Robert Weil das Weingut 1988 an den Japanischen Getränkekonzern Suntory verkaufte und seinen Sohn Wilhelm als Direktor einsetzen ließ, hat sich der Betrieb zu einem strahlenden Stern in der deutschen Weinszene entwickelt. Seit Mitte der 90er Jahre wetteifern die edelsüßen Spitzenweine von Weil mit denen Egon Müllers vom Scharzhof an der Saar um die Krone des teuersten Weißweins der Welt. Den aktuellen Weltrekord hält mit DM 5.000 die 99er Trockenbeerenauslese von Weil.
Mehrere Faktoren zeichnen für diesen Erfolg verantwortlich. Da sind zum einen die immensen Investitionen, die Suntory seit 1988 getätigt hat. Neben dem Bau eines neuen, ultramodern eingerichteten Kellergebäudes wurde das Geld hauptsächlich in die schrittweise Erweiterung der Rebfläche von ursprünglich 18 auf nun 65 Hektar gesteckt. Ohne einen Visionär wie Wilhelm Weil, der es versteht, alle Maßnahmen auf ein großes Ziel auszurichten, wären diese Investitionen jedoch kaum halb so viel wert. Geprägt von der Mineralität der Schieferböden ist der Riesling-Typ des Weingutes Robert Weil ein eleganter, fruchtbetonter Wein, der Komplexität und großes Spiel zeigt. In allen Spielarten eines Rieslings als trockener, halbtrockener und fruchtiger Wein ausgebaut, ist er ein herrlicher Essensbegleiter, aber ebenso ein wunderbarer „Solist“. Das perfekte Zusammenspiel von feiner, selbstbewusster Säure, natürlicher Restsüße und Extrakt ist das bevorzugte Geschmacksbild, das die Weil-Weine auszeichnet.
Die Balance zwischen diesen Komponenten ist die Stärke des Rieslings und macht seine Alleinstellung unter den Rebsorten aus. Von einem jungen Riesling unbeschwert getrunken bis hin zu dem Genuss einer gereiften Auslese, die das enorme Alterungspotential der Rebsorte zeigt, reicht die Spannbreite des Rieslings. Es ist ein Wein mit geschärftem Profil für den Weinliebhaber und das in aller Welt!